Chronik

Von der Gründung im Jahr 1952 bis zur heutigen Jugendfeuerwehr – ein Überblick über den Wandel der Jugendfeuerwehr Mörfelden

Die Gründung der Jugendfeuerwehr

Die Idee zur Gründung der Jugendfeuerwehr kam im Jahr 1952, denn die damalige Feuerwehr Mörfelden bestand nur noch aus ca. 20 aktiven Mitgliedern. Leute zu begeistern, in die Feuerwehr einzutreten und ehrenamtlich tätig zu werden, war in der Nachkriegszeit schwer. Die Stunde „Null“ für die Jugendfeuerwehr Mörfelden war im Sommer des Jahres 1952, als der damalige Kollege und späterer Ortsbrandmeister Jakob Schulmeyer die Idee hatte, Jungs aus der Nachbarschaft, zwischen zehn und zwölf Jahren, für die Feuerwehr zu begeistern. Nach der Genehmigung durch den Ortsbrandmeister, begann Jakob Schulmeyer mit der Ausbildung von etwa zehn Buben. Das damalige Ausbildungsmaterial der ersten Schülerwehr war noch recht bescheiden und bestand aus: einem Standrohr mit Hydranten-Schlüssel, einem B-Schlauch, einem Verteiler, drei C-Schläuchen und drei C-Strahlrohren. Die Ausbildung bestand im Wesentlichen aus der sog. Schulübung, die den Feuerwehr angehörigen als Übung nach der Feuerwehrdienstvorschrift 4 ein Begriff ist.


Feuertaufe für „Blauröcke“ und die ersten Uniformjacken

Von Käthe Schulmeyer selbst genähte Uniformjacken aus blauem Leinenstoff, rotem Bast und Knöpfen sowie „Schiffchen“ ,als Kopfbedeckung, aus Altbeständen der Wehr zierten die Jugendlichen fortan.
>Übrigens waren Schiffchen noch bis 2001 die offizielle Kopfbedeckung der deutschen Jugendfeuerwehren<
Die erste „Feuertaufe“ wartete nach etwa sechs Wochen Training (damals wie heute einmal in der Woche) auf die Buben. Unter den sachkundigen Augen des Kreisbrandinspektors bestanden die Jugendlichen ihre erste gemeinsame Jahresabschlussübung mit den aktiven Angehörigen der Feuerwehr Mörfelden und wurden somit ein fester Bestandteil dessen.


Es geht weiter

Nach dem erfolgreichen Start der Jugendfeuerwehr, erhielt Jakob Schulmeyer für seine Truppe Unterstützung von den Kameraden Franz Losert und Wilhelm Klingler. Die sich daraus neu eröffneten Möglichkeiten, mit der Tragkraftspritze zu üben, sorgten für große Begeisterung bei den Jugendlichen. Auch das erste Mal mit einem Feuerwehrauto zu fahren, da die zwei Kollegen den passenden Führerschein besaßen, war eine riesen Freude der Jugendlichen. 1955 übernahm der Gründer der Jugendfeuerwehr die Funktion als Ortsbrandmeister und übergab somit die Leitung der Jugendfeuerwehr an Willi Olt. Stück für Stück wurden die Jugendlichen, die immer älter wurden, in die Einsatzabteilung eingegliedert. Bis heute schöpft die Einsatzabteilung ca. 80% ihres Nachwuchses aus den eigenen Reihen der Jugendfeuerwehr. Was heute als undenkbar erscheint, war damals Notwendigkeit. Aufgrund von mangelnden Personals am Tag, wurden die Jugendlichen Tagsüber mit Alarmiert. Das ganze wurde bis 1970 fortgeführt, bis es aus versicherungstechnischen Gründen nicht mehr vertretbar war.


Eine neue Ära

Dieter Kuschmierz, der von 1970 – 1971 schon stellv. Jugendleiter war, übernahm ab 1971 die Leitung der Jugendfeuerwehr. Zur Freude der Jugendlichen fanden erstmals ab 1972 Zeltlager in der örtlichen Umgebung statt. Weiter weg ging es erst im Jahr 1974. Odenwald hieß das Ziel, was den damaligen Jugendlichen immer in lebhafter Erinnerung bleiben wird, war man schließlich außer Sichtweite der Eltern ;). Groß war auch die Freude ab 1973, da sie regelmäßige Gäste beim „Tag der offenen Tür“ von den amerikanischen Streitkräfte am Frankfurter Flughafen waren. Die größten Augen hatten die Buben, als die große Flugzeugattrappe angezündet und von der Feuerwehr der Amerikaner gelöscht wurde. Seit 1981 bieten die jährlichen Wettkämpfe des Kreises den Jungen die Möglichkeit, sich im direkten Vergleich zu messen.


35 Jahre Jugendfeuerwehr Mörfelden

Ein großes Jahr für die Jugendfeuerwehr war das Jahr 1987, in dem es galt den eigenen 35. Geburtstag zu feiern. Kameraden der ersten Stunde fanden sich bei den Feierlichkeiten ein, um mit den Jubilaren das Freudenfest zu begehen. Im Jahr 1990 ging nach fast 20 Jahren die Ära von Dieter Kuschmierz zu Ende, der sein Amt als Jugendwart aus beruflichen Gründen niederlegte. Während seiner Amtszeit vollzog sich ein Wechsel zu einer modernen Jugendfeuerwehr. Theo Herrmann, der bereits seit 1976 „Kuschis“ Stellvertreter war, übernahm mit kurzer Unterbrechung von einem halben Jahr bis 1996 die Leitung der Jugendfeuerwehr. Im Jahre 1992 präsentierte sich stolz die Jugendfeuerwehr im Rahmen des „Tag der offenen Tür“ zu ihrem 40. Geburtstag.


Die Jugendfeuerwehr um die Jahrtausendwende

Im Jahre 1996 übergab Theo Herrmann die Leitung in jüngere Hände, seit dieser Zeit leitet Klaus Nowka, der auch aus den Reihen der Schülerwehr kam, und sein Helferteam erfolgreich unsere Jugendfeuerwehr. Im Jahr 1996 stand neben den Übungen ein Besuch des Aktionstages der Hessischen Jugendfeuerwehrwehren in Alsfeld. Am Tag der offenen Tür beteiligte sich die Jugendfeuerwehr wieder mit eigenen Aktivitäten zur Unterhaltung und demonstrierte eine Löschvorführung, dafür wurde eine eigens gebaute Holzhütte in Brand gesetzt. Im Laufe des Jahres ging es zum Zeltlager nach Limbach-Krumbach im Odenwald. Erstmals beteiligte sich die Jugendfeuerwehr seit 1996 wieder regelmäßig an Wettbewerben. Mit viel Erfolg nahm eine Gruppe an den Wettkämpfen zur Leistungsspange teil. 1997 feiert die Jugendfeuerwehr Mörfelden 45 Jahre. Im Jahr 2000 war das Mega-Zeltlager in Mühlheim am Main mit ca. 2000 Mitgliedern, wo auch die Jugendfeuerwehr Mörfelden teilnahm. Dort wurde ein Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft, wobei die Jugendlichen mittels 700 Strahlrohren eine Wasserwand errichten. Im Jahr 2001 wird die Jugendfeuerwehr, am Kreisfeuerwehrtag in Mörfelden, 50 Jahre alt.